Der Werkzeugkasten demografiebewussten Personalmanagements von AbbVie

AbbVie ist kein Handwerksunternehmen sondern ein innovativer Therapieentwickler, dem wir aus unserem HessenChemie Campus zuwinken können. Trotzdem hat AbbVie eine ‚Toolbox‘ entwickelt, singing ya ya yippieh yippieh yeee…

Das schlimmste an guten Vorsätzen zum Jahreswechsel ist, diese nicht einzulösen. Damit mich das Gewissen nicht länger plagt, stelle ich darum heute das Demografie-Projekt von AbbVie vor, denn genau darüber – wie unsere Unternehmen den demografischen Wandel gestalten – wollen wir verstärkt berichten. Wobei ‚verstärkt berichten‘ etwas farblos klingt für das, was AbbVie fabriziert hat: Einen Online / Offline- Werkzeugkasten für die Personalarbeit im demografischen Wandel, der vor allem eines ist: Klar und übersichtlich für ein komplexes Thema – klasse, sage ich vorneweg! Dieser Werkzeugkasten macht das was gutes Design eben tut – man will es anwenden statt entnervt die Gebrauchsanleitung in die Ecke zu feuern, man will mehr und tiefer über die Inhalte Bescheid wissen, die Demografie in der betrieblichen Praxis ausmachen und bei dem Ganzen soll auch das Auge nicht beleidigt werden, sprich es soll intern und extern vorzeigbar sein.

Vorbild demografiebewussten Personalmanagements

Das mit dem Vorzeigen jedenfalls hat schon ganz gut geklappt, denn AbbVie wurde vom Arbeitgeber-Gütesiegel-Platzhirsch ‚Great Place to Work‘ zu den Besten Arbeitgebern Deutschlands gekürt und einen Sonderpreis für demografiebewusstes Personalmanagement gab’s obendrauf.

Manfred KochPersonalleiter von AbbVie Deutschland, sagt dazu:

„Wir wollen gesunde und leistungsstarke Mitarbeiter für uns gewinnen, sie fördern und halten. Die Auszeichnung als Great Place to Work und die kontinuierliche Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen sind dabei ein sehr wichtiger Bestandteil.“

Warum die Auszeichnungen an AbbVie mehr als verdient sind, dazu gleich mehr.

Wie bringe ich das Demographie-Projekt an die Mitarbeiter?

Aber nochmal von vorne; was ist die erste Herausforderung für betriebliche Demografie-Projekte? Wenn ich die letzten sieben Jahre meines Lebens nicht verschwendet habe würde ich sagen, zuerst allen Beteiligten zu vermitteln, dass Demografie nicht dort draußen passiert, sondern früher oder später erfahrbar im Arbeitsalltag ist. Zweiter Punkt: Demografie-Themen müssen so handhabbar gemacht werden, damit jeder sich dazu in Beziehung setzen kann, denn viele Leute – auch unsere Personaler – können diesen Begriff eigentlich nicht mehr hören, völlig zu recht. Das hat weniger damit zu tun, dass sich die Auseinandersetzung mit Demografie-Themen erledigt hätte, sie ist hochrelevant. Aber niemand möchte dauerhaft mit Globalbegriffen genervt werden, wenn der Alltag einem gegen das Schienbein tritt. Langatmige Demografiepredigten ‚was in 30 Jahren‘ braucht auch keiner.

Werkzeugkasten für den demografischen Wandel

Die Demografie-Toolbox von AbbVie hingegen weckt Freude – richtig gelesen – sich mit dem Thema zu beschäftigen, gleich ob für Mitarbeiter oder Führungskraft. Nichts daran ist abgehoben, Fachchinesisch oder hektisch zusammengestoppelt. In der Flut an Mails, Newslettern, Aushängen, Reviews etc. tut dieses Portal etwas Wohltuendes – es bündelt Informationen übersichtlich, vermittelt den Nutzen und übergreifenden Sinn dessen was AbbVie tut.

Über die Reiter der Toolbox können die unterschiedlichen Themen vertieft werden

Sowohl in Papierform als auch Online kann sich jeder Mitarbeiter einen Überblick über die unternehmenseigenen Programme machen: „Bin ich mit meiner Altersvorsorge gut aufgestellt?“, „Gibt es einen Bekannten den ich fachlich und kulturell AbbVie als Arbeitgeber empfehlen kann?“ oder „Wie verbringe ich die letzten läppischen siebzehn Jahre meines Arbeitslebens hier?“, sind Fragen für die die Toolbox Antworten findet. Online gelangt man mit wenigen Klicks zu ausführlicheren Beschreibungen des jeweiligen Themas und begreift in der Gesamtschau allmählich, wie z.B. Altersvorsorge, Gesundheits- und Talentmanagement zusammenhängen (Demografie ist für alle der Treiber). Silodenken ade, demografiebewusstes Personalmanagement hallo!

So sieht die Registerkarte ‚Gesundheitsmanagement‘ aus – interessiert mich daraus ein Aspekt, finde ich dahinter weiterführende Informationen.

Besonders schön finde ich zudem, dass aus dem Aufbau ersichtlich wird, dass nicht nur neu eingestellten Mitarbeitern und jungen Talenten Aufmerksamkeit geschenkt wird, sondern sich auch für etablierte Mitarbeiter, die bei AbbVie bereits erfolgreich tätig sind, und ältere Mitarbeiter, die bald in Rente gehen, passende Werkzeuge in der Box finden.

Zwei Beispiele dazu, zuerst die multifunktional einsetzbare Heißklebepistole:

Training im Wandel der Zeit

Die Generation 50+ ist oft in der Situation, nicht mehr „auf der Überholspur“ zu sein, obwohl – jüngere Mitarbeiter müssen jetzt stark sein – sie das Unternehmen trägt. Diese Mitarbeiter nicht fortzubilden ist essenziell. Das Training ‚Ü50 – jetzt erst recht‘ (das Rentenpaket der Bundesregierung hat solchen unternehmerischen Aktivitäten keinen Gefallen getan!) richtet sich an alle Kolleginnen und Kollegen und unterstützt die Teilnehmer, sich mit ihrer bisherigen beruflichen Rolle und ihrer Wertigkeit innerhalb des Unternehmens auseinander zusetzen. Sie erarbeiten für sich neue Perspektiven und entdecken, wie sie ihren Erfahrungsschatz mit den Ideen jüngerer KollegInnen verknüpfen können.

Dabei spielen Aspekte wie Paten- und Mentorensysteme eine wichtige Rolle. Sie entwickeln Strategien zum Erhalt der eigenen Fitness und erfahren, wie sie sich auch aus entwicklungspsychologischer Sicht dem Anspruch des lebenslangen Lernens stellen können.

Und hier noch der robuste Steckschlüsselsatz…

Arbeitsbelastung und Stress besser bewältigen

Die TeilnehmerInnen dieses Seminars erarbeiten sich fundiertes Grundwissen über Stressgeschehen und -prozesse. Mittels moderner Biofeedbackmethoden werden Zusammenhänge geistiger und körperlicher Belastung visualisiert. Die TeilnehmerInnen setzen sich gezielt mit den eigenen Denkprozessen und Verhaltensmustern im Umgang mit Stress und Belastung auseinander. Dieses Wissen hilft ihnen, persönliche Stressfaktoren frühzeitig zu erkennen, sie zu vermeiden oder, wo es möglich ist, abzubauen. Darüber hinaus lernen die TeilnehmerInnen mentale und körperliche Techniken zum Ausgleich bzw. zur Balance von Arbeitsbelastungen kennen.

Des Weiteren bietet AbbVie EDV-gestützt Altersstrukturanalysen für alle Bereiche an, um eine sinnvolle Planung und Umsetzung aller Maßnahmen mit den Führungskräften zu erarbeiten und sicherzustellen. Die Business HR Partner beraten bei diesem Thema die jeweiligen Abteilungs- und Bereichsleiter und hinterfragen auch die Existenz von entsprechenden Strategien. HR fordert diese aktiv ein, unterstützt aber auch bei der Ausarbeitung. Außerdem hat AbbVie für alle Führungskräfte einen 6-Punkte Plan definiert, was diese im Sinne einer demografiebewussten Personalarbeit beachten und umsetzen sollen.

Organisatorische Verankerung der demographiebewussten Personalführung

Die Verantwortung für demografiebewusste Personalführung wird von AbbVie bei jedem einzelnen Manager gesehen, es gibt keine separate Abteilung / Berichtslinie dafür. Der HR Director (kein Schreibfehler, es handelt sich um ein amerikanisches Unternehmen) stimmt sich eng mit der Geschäftsführung und dem obersten Führungskreis ab, die in ihren Verantwortungsbereichen als Vorbild für das Thema dienen. Innerhalb von HR gibt es eine Arbeitsgruppe Demografie, die größere Maßnahmen gemeinsam vorbereitet und umsetzt. Daneben ist innerhalb der Personalabteilung noch ein Business Partner als Subject Matter Expert (SME) für das Thema Demografie nominiert, z.B. um neue „best practices“ kennen zu lernen und falls passend, bei AbbVie als Idee/Konzept einzubringen.

So ist das also bei AbbVie, den Demografie-Handwerkern! Wir sind gespannt, woran in diesem Haus(e) als nächstes gebastelt wird.

Clemens Volkwein

Clemens Volkwein

Clemens Volkwein ist Demografieberater für die hessischen Unternehmen aus Chemie, Pharma und Kunststoffverarbeitung. Hysterie in der Demografie-Debatte hält er für überflüssig, gute Ideen hingegen nicht, wie sich die Alterung und Schrumpfung unserer (berufstätigen) Bevölkerung positiv gestalten lassen.

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